Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 3047

Aufbewahrungsorte | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsorte 

InstitutionArtUmfang
Straßburg, Stadtbibl., ohne Sign. (1) [verbrannt]CodexDer Umfang der aus zwei Teilen zusammengebundenen Handschrift ist nicht bekannt

Inhalt 

Boner: 'Edelstein' (S1 [G])
Freidank (Grimm N = Bezzenberger Nr. 14)

Kodikologie 

BeschreibstoffPapier
BlattgrößeFolio (Oberlin S. 2; Pfeiffer S. 187)
Schriftraumunbekannt
Spaltenzahlunbekannt
Zeilenzahlunbekannt
Versgestaltungvermutlich abgesetzt
BesonderheitenNach Oberlin waren die Boner-Fabeln illustriert (S. 2: "picturis rudioribus"). Auffällig ist aber, daß sowohl Scherz als auch Pfeiffer, die die Hs. nachweislich im Original benutzt haben, die Illustrierung der Hs. nicht für erwähnenswert halten.
EntstehungszeitBoner: Ende 15. Jh. (Pfeiffer S. 187)
Schreibsprachealem. (Bodemann/Dicke S. 433)

Forschungsliteratur 

Abbildungen---
Literatur
(in Auswahl)
  • Johann Georg Scherz, Philosophiae moralis Germanorum medii aevi specimen I-XI [...], Straßburg 1704-1710 (mit Abdruck von 51 der Bonerschen Fabeln). [Bd. 1 online] [Bd. 2 online] [Bd. 3 online] [Bd. 4 online] [Bd. 5 online] [Bd. 6 online] [Bd. 7 online] [Bd. 8 online] [Bd. 9 online] [Bd. 10 online] [Bd. 11 online]
  • [Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger] (Hg.), Fabeln aus den Zeiten der Minnesänger, Zürich 1757 (Nachdruck Leipzig 1973), Bl. *4v-*5v. [online]
  • Jeremias Jacobus Oberlin (Hg.), Bonerii Gemma sive Boners Edelstein, Supplementum ad Joh. Georgii Scherzii Philosophiae moralis [...], Straßburg 1782. [online]
  • Christoph Heinrich Myller (Hg.), Samlung deutscher Gedichte aus dem XII. XIII. und XIV. Jahrhundert, Bd. II, Berlin 1785, S. 1-33 (mit Abdruck des Freidank). [Auf S. 33 wird als Beschreibstoff irrtümlich Pergament angegeben.]. [online]
  • Jeremias Jacobus Oberlin (Hg.), Bonerii Gemma sive Boners Edelstein, Supplementum ad Joh. Georgii Scherzii Philosophiae moralis [...], Straßburg 1782 [umfangreicher Auszug in deutscher Sprache: Journal von und für Deutschland 8 (1791) Stück 7, Nummer 10, S. 611-621]. [online]
  • Wilhelm Grimm (Hg.), Vridankes Bescheidenheit, Göttingen 1834, S. VI (B). [online]
  • Hans Ferdinand Maßmann, Bruchstücke vom Niederrhein, in: ZfdA 3 (1843), S. 1-25, hier S. 1, Anm. [online]
  • Franz Pfeiffer (Hg.), Der Edelstein von Ulrich Boner (Dichtungen des deutschen Mittelalters 4), Leipzig 1844, S. 187. [online]
  • Wilhelm Grimm (Hg.), Freidank, 2. Ausgabe, Göttingen 1860, S. VII (N). [online]
  • Heinrich Ernst Bezzenberger (Hg.), Frîdankes Bescheidenheit, Halle 1872 (Nachdruck Aalen 1962), S. 49 (Nr. 14). [online]
  • Berndt Jäger, "Durch reimen gute lere geben". Untersuchungen zu Überlieferung und Rezeption Freidanks im Spätmittelalter (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 238), Göppingen 1978, S. 28f., 114.
  • Ulrike Bodemann und Gerd Dicke, Grundzüge einer Überlieferungs- und Textgeschichte von Boners 'Edelstein', in: Deutsche Handschriften 1100-1400. Oxforder Kolloquium 1985, hg. von Volker Honemann und Nigel F. Palmer, Tübingen 1988, S. 424-468, hier S. 433.
  • Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, begonnen von Hella Frühmorgen-Voss und Norbert H. Ott, hg. von Ulrike Bodemann, Peter Schmidt und Christine Stöllinger-Löser, Bd. 4/1 (Lfg. 3) (Fabeln, von Ulrike Bodemann unter Mitarbeit von Kristina Domanski), München 2012, S. 253f. (Nr. 37.1.18). [online] [zur Beschreibung] [PDF online]
  • Davide Bertagnolli, Freidank. Die Sprüche über Rom und den Papst (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 775), Göppingen 2013, S. 212-217 (mit Teilabdruck Freidank).
  • Kattrin Schlecht, Fabula in situ. Äsopische Fabelstoffe in Text, Bild und Gespräch (Scrinium Friburgense 37), Berlin/München/Boston 2014, S. 167.
  • Boners Edelstein – digital [online] [zur Beschreibung]
  • Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung [online]
Archivbeschreibung---
Ergänzender HinweisEine Abschrift Uffenbachs aus der 1. Hälfte des 18. Jh.s befindet sich jetzt wieder in Hamburg, Staats- und Universitätsbibl., Cod. germ. 35 [vgl. Archivbeschreibung: Emil Henrici (1911) 3 Bll.]; diese Hs. enthält:
  • Teil A:
  • S. 1-180 den Druck von Joh. G. Scherz (s.o.; mit handschriftlichen Korrekturen)
  • S. 181-363 die Abschrift der restlichen (nicht von Scherz abgedruckten) Boner-Fabeln
  • Teil B (mit separater Seitenzählung):
  • S. 1-252 die Abschrift des Freidank aus der Scherzschen Hs.
  • S. 254-299 die Abschrift des lat.-dt. Freidank aus der verbrannten Hs. Straßburg, Seminarbibl., Cod. C. VI. 7
Die (in ihrem Boner-Teil laut Oberlin 1782 [S. 2] "picturis rudioribus" illustrierte) Hs. kam aus dem Privatbesitz des Straßburger Juristen Johann Georg Scherz in die Stadtbibliothek Straßburg und ist dort 1870 verbrannt. Scherz brachte ihre Boner-Nrn. 2-51 von 1704-10 in 11 Lieferungen zum Abdruck (vgl. Ausgaben, Abdrucke, Faksimiles, Übersetzungen). Von den nicht abgedruckten Nrn. 52-93 samt Epilog ließ der Frankfurter Ratsherr und Bibliophile Zacharias Conrad von Uffenbach in der ersten Hälfte des 18. Jh.s eine Abschrift nehmen. Zusammengebunden mit Scherz' Abdrucken und einem separat paginierten 2. Teil, der von gleicher Hand Abschriften auch des Freidank-Teils dieses Codex sowie eines lat.-dt. Freidank aus der verbrannten Hs. Straßburg, Seminarbibl., Cod. C. VI. 7, enthält, hat sich das Konvolut erhalten in: Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. germ. 35 (Boners Edelstein - digital).
Mitteilungen von Sine Nomine
Barbara Stiewe / Joachim Heinzle, Juli 2022